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Tauchen und Wale Watching

Heute sollte es endlich zum Tauchen gehen. Wir hatten uns für 10.00 Uhr ein Taxi bestellt, damit wir mit Tauchausrüstung zur Tauchbasis kommen. Die beiden großen Tauchtrolleys in das Taxi zu bekommen war eine kleine Herausforderung, aber letztendlich haben wir sie reinbekommen und auch uns noch dazu. Anschließend ging es bald eine halbe Stunde bis kurz vor dem Flughafen und Ile. aux Nattes zu einem kleinen Haus, wo wir vom Tauchguide schon erwartet wurden. Wir waren etwas verblüfft, denn wir hatten eine ‚richtige‘ Tauchbasis erwartet, waren jetzt aber in einem Privathaus. Das klärte sich aber sehr schnell, da wir nach der Hauptsaison da waren und aktuell absolut nichts los war und das eigentliche Tauchgebäude geschlossen war.

Wir konnten uns dann im Wohnzimmer / Lebensraum des Hauses umziehen und sind anschließend wenige Meter weiter am Strand zum Boot gegangen, wo uns der Bootsführer schon erwartete. Es ging nur wenige Minuten in die Bucht hinaus und wir konnten nach schnellen Briefing über die Unterwasserlandschaft sanft in die Wellen gleiten. Die Oberflächenpause verbrachten wir auf der Terrasse, wo uns die Frau vom Tauchguide erstmal einen heißen Tee kochte und wir uns nett unterhalten konnten. Danach ging es zum zweiten Tauchgang raus, auch wieder nicht weit entfernt zu dem Riff mit ähnlicher Unterwasserwelt wie beim ersten Tauchgang. Auf ca. 14 – 20 m der sandige Meeresboden, einzelne kleine Riffe und Canyons dazwischen, wenige große Fische, aber schon einiges an Fischschwärmen. Allerdings war die Sicht doch ausgesprochen schlecht, was uns der Guide auch bestätigte.

Wir waren fürs Tauchen einfach zur falschen Zeit da. Auch die Piratenwracks in der Bucht auf der anderen Seite würden sich bei den jetzigen Verhältnissen nicht lohnen. Er empfahl uns auf alle Fälle die Wale Watching Touren zu buchen. Für die Buckelwal-Beobachtung ist der Juli einer der besten Monate.

Nach einer Dusche im privaten Bad brachte uns unser Taxi wieder zur Lodge zurück und wir haben erstmal unsere Ausrüstung kurz mit Süßwasser abgespült und zum Trocknen auf unsere Terrasse ausgebreitet. Ja, Wale Watching stand auf alle Fälle noch auf unserem Plan und sollte sich auch innerhalb weniger Minuten erstmalig erfüllen. Beim Ausbreiten der Tauchausrüstung zum Trocknen haben wir doch vor unserer Terrasse mehrfach Wale beim Springen gesehen. Wir hatten zwar schon abends den Sonnenuntergang genossen und keine Wale gesehen, jetzt war es aber erst früher Nachmittag und um diese Uhrzeit waren die Wale im Kanal zwischen Madagaskar und Ile. Saint Marie unterwegs. Wie wir dann später erfahren haben, ziehen sie vormittags in die eine und nachmittags in die andere Richtung vorbei.

Somit stand unser nächster Plan fest. Wir sind gleich zur Rezeption gegangen und haben für den nächsten Tag nach einem Boot zum Wale Watching gefragt. Die Lodge selber hat dafür ein Boot und es war auch schon eine Tour für den nächsten morgen geplant. Beginn pünktlich um 8.30 Uhr.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück noch schnell die Unterwasserkamera eingepackt, das Teleobjektiv auf die Spiegelreflexkamera aufgesetzt und diese in einen Drypack Beutel spritzwassergeschützt verpackt. Los ging unsere erste Ausfahrt zur Walbeobachtung. Das kleine Boot hatte Funkkontakt zur Lodge und da diese etwas erhöht zum Meer liegt, konnten Sie uns sehr gut zu den Walen dirigieren.

Es ist eine Seite der Geschichte, den Walen auf einem kleinen Boot hinterherzufahren und zu hoffen sie vielleicht doch mal aus der Nähe zu sehen. Wenn es aber soweit ist und man die tatsächliche Größe direkt neben sich sieht, dann ist dieses Boot extrem klein und man hofft, dass der Wal sich auch benimmt und einen in Ruhe lässt.

Die Regeln zur Walbeobachtung sind übrigens sehr streng und werden wohl auch häufig von der Küstenwache kontrolliert. Es gibt Begrenzungen bezüglich der Anzahl an gleichzeitigen Booten bei einem Wal, es gibt Mindestabstände, die einzuhalten sind und eine maximale Beobachtungsdauer pro Wal und Boot. Das haben wir allerdings erst bei der Rückkehr erfahren, als wir nachfragten, warum denn dieser ohne jener Wal nicht von Booten begleitet wird. Ob jetzt auch alle so diese Regeln einhalten oder ein kleines Trinkgeld hier Ausnahmen schafft, keiner kann und will es beantworten.

Für uns war es aber sicherlich ein Höhepunkt der Tierbeobachtung. Bevor wir aber das eine oder andere Bild dieser schönen Tiere zeigen – man sollte auch den Blick vom Meer auf die Insel nicht vergessen. Während man völlig fasziniert nach den Walen Ausschau hält und dem nächsten Auftauchen entgegenfiebert, übersieht man die Schönheit der Landschaft, wie dieses kleine Resort am Strand oder auch ein Blick vom Meer auf unsere Unterkunft.

Unser Strand vom Meer aus
Unser Strand vom Meer aus
Masoandro Lodge vom Meer aus
Masoandro Lodge vom Meer aus

Aber diese Schönheit verblasst eindeutig, wenn die Wale vor einem Auftauchen. Ganz besonders verankert sich im Gedächtnis, wenn so ein Koloss nur wenige Meter vom Boot entfernt auftaucht. Man kommt sich irgendwie klein und verletzlich vor. Aber was uns vor eine große Herausforderung stellte, ist die Geschwindigkeit, mit der ein Wal auf und gleich wieder abtaucht. Dieses in Verbindung mit dem Wellengang, der das kleine Boot doch gehörig durch schaukelt, erschwert ein gelungenes Foto ungemein. Auch das Teleobjektiv war keine gute Wahl, da die Nachverfolgung der Wale damit fast unmöglich wurde. Zum Glück hatten wir ja auch die Unterwasserkamera dabei und so konnten wir das eine oder andere Foto aufnehmen. Meist dann aber nur noch die Fluke, wie sie im Wasser verschwindet.

Rücken eines Wales
Rücken eines Wales
Die Fluke eines Wales
Die Fluke eines Wales

Und hier ein kleines Video aus den einzelnen Bildern der Kamera berechnet. Ist aber nur knapp zwei Sekunden lang und läuft daher in einer Schleife. Einfach ins Video klicken, um die Wiedergabe zu beenden. 🙂

Der Wal verschwindet

Das war schon extrem beeindruckend und wir haben die Tour dann in den Folgetagen nochmal wiederholt. Genauso beeindruckend und faszinierend wie auf der ersten Tour.

Die nächste Überraschung gab es dann am Abend, aber das seht ihr auf der nächsten Seite.