Hotel de Lac und die Eisenbahnfahrt
So waren wir jetzt abends im Hotel de Lac angekommen und freuten uns schon auf die Bahnfahrt am nächsten Tag. Nach einer ausgiebigen Dusche ging es ins Haupthaus zum Abendbrot. Dieses war innen sehr schön, wenn vielleicht auch ein wenig zu europäisch, eingerichtet, mit einem großen Kamin im Mittelteil. An eingedeckten Tischen mit weißem Tischtuch gab es ein sehr gutes Dinner. Den fälligen Absacker, Rhum Arrange, haben wir in großen Ohrensesseln am Kamin genossen. So gestärkt ging es zurück in den Bungalow. Der Zug war für ca. 9:30 Uhr eingeplant, aber eine Stunde vor Abfahrt sollte man schon am Bahnhof sein. Noch schnell den Wecker auf 6:30 Uhr gestellt, so hatten wir am nächsten Morgen noch genügend Zeit für ein, wieder sehr gutes, Frühstück und konnten uns noch ein bisschen in der Anlage umsehen.
Wir sind aber auch bald los zum Bahnhof gestartet und, oh Wunder, unser Zug ist pünktlich eingelaufen. Wir hatten dank Jocy alle Sitzplätze und konnten so das Schauspiel in- und außerhalb des Zuges beobachten. Der Andrang zu dem Zug war schon groß, aber es gab trotzdem kein Gedränge.
Als alle Fahrgäste eingestiegen waren, fuhr der Zug mit lauten Pfeifen langsam los und ebenso langsam weiter. Das gab für uns hervorragende Möglichkeiten, die umgebende Landschaft zu bewundern.
Wenn man sich die Bilder der Bahnfahrt so im Nachhinein ansieht, dann besteht die Aussicht eigentlich nur aus diesen fantastischen Landschaften oder dem überwältigen Rummel. Und an den Bahnhöfen, wo sich zu den Madagassen auch noch jede Menge Touristen aus dem Zug gesellen.
Diesen Wechsel der Eindrücke findet ihr auf einigen weiteren Bildern der Bahnfahrt. Die Strecke ist durchgängig eingleisig gebaut, nur in den Bahnhöfen gibt es meistens ein Abstell- und selten mal ein Ausweichgleis. Wir haben uns natürlich auch in dieses Gewusel am Bahnhof begeben, mussten dafür aber quasi aus dem Zug springen, da ein Bahnsteig nur an ganz wenigen Stellen vorhanden ist. Man kann sich frei zwischen den ganzen Leuten bewegen, wird vielleicht hier und da mal angesprochen, ob man nicht etwas kaufen möchte, aber ein einmaliges Nein reicht völlig aus. Sobald aber die Lok pfeift, heißt es wieder zu seinem Wagon zurück und versuchen in das Abteil zu kommen. Warum versuchen? Nun ja, der Einstieg ist so hoch, dass man gerade noch mit einem Bein auf den Tritt kommt und sich hochziehen muss. So ging die Zugfahrt entspannt, aber spannend bis in den späten Mittag hinein weiter. Da erreichten wir Tolongoina, unseren Endpunkt der Zugfahrt.
Dieser Ort ist per Nationalstraße erreichbar. Diese ist aber unbefestigt und nur entsprechend langsam befahrbar. Wir hatten uns daher im Vorfeld schon mit unserem Fahrer darauf verständigt, dass wir ihm auf der Straße zu Fuß entgegenkommen. Diese Wanderung begann natürlich am Bahnhof in Tolongoina. Von dort ging es über den einheimischen Markt, der direkt hinter dem Bahnhof beginnt, durch die zentrale Dorfstraße bis zum Dorfende, einer Brücke über den hiesigen Fluss. Und schon ist man wieder mitten in der Natur. Außer weniger Lastwagen sind uns nur Einheimische begegnet, die entweder auf dem Weg zum oder vom Markt waren.
Eddy kam uns nach zwei Stunden Fußweges entgegen und hat uns in unsere Unterkunft gebracht. So ging ein erlebnisreicher Tag dem Ende entgegen. Für den nächsten Morgen stand ja schon der nächste Nationalpark an.












