Für den nächsten Tag war ein ausgiebiger Spaziergang mit Guide durch das Naturschutzgebiet Palmarium, Ankanin’ny Nofy geplant. Gestartet wurde aber mit einem ausgiebigen Frühstück. Und hier haben wir das beste Baguette des Urlaubs bekommen. Die Lodge liegt so abseits der Zivilisation, dass der Koch hier seine Brötchen bzw. das Baguette selber backt, FANTASTISCH. Es gibt zwar ein kleines Dorf in der Nähe, aber keine Läden oder Infrastruktur drumherum und alles muss mit dem Boot geholt werden.
Das hat sich auch bei den Lemuren rumgesprochen. Wir hatten da einen besonders aufdringlichen Gast beim Frühstück. Immer bereit zu einem Sprung auf unserem Frühstücktisch, einen Bissen zu ergattern.
Wir haben auch noch einige Informationen aus dem Resort zu diesem Lemuren erhalten. Erst einmal ist dieses Tier ein Liebesbeweis zwischen zwei unterschiedlichen Arten – und nicht zeugungsfähig für Nachkommen. Dafür hat es aber zwei sagenhafte Fertigkeiten entwickelt:
- ich bin ja so arm dran – zumindest kann ich so vernachlässigt aussehen
- ich habe schon seit Wochen nichts Richtiges mehr zum Essen bekommen
Und es ging nicht nur uns so. Auch die anderen Gäste waren von der Dreistigkeit überrascht.
Wir sind nach dem sehr guten Frühstück auf unsere Erkundungstour in die wilde Natur aufgebrochen. Unser einheimischer Guide sprach ein wenig Französisch und natürlich den lokalen Dialekt und unser Tourguide hat ihn ermutigt, uns die Natur auf Französisch zu erklären, soweit er mit den Worten zurechtkam. Den Rest wurde für uns auf Deutsch übersetzt. Das hat auch erstaunlich gut funktioniert. Doch kommen wir jetzt zum verblüffenden Start dieser Wild Life Tour.
Wir sind quasi direkt im Resort zu der Entdeckertour aufgebrochen und mussten fast 50 m, die Anlage ist recht groß, laufen, um zu unserem ersten Spektakel zu gelangen. Also gefühlt direkt um die Ecke bei uns. Auf einem Dornenbusch direkt neben dem Weg vom Bungalow zum Restaurant entdeckte unser Guide ein sehr schönes Chamäleon.
Und so ging es auch gleich weiter. Eine exotische Pflanze hier, eine hübsche Blüte da, ein Baum, der Wasser speichert (Baum der Reisenden) und welches man auch trinken kann, wenn man weiß, wie man an das saubere Wasser herankommt. Aufsitzerpflanzen wie Orchideen, darunter auch die bekannte Vanille, Geckos hier, Chamäleons dort und selbst kleine Frösche fand unser Guide, siehe Bild rechts oben 🙂 ohne Probleme. Die Erkundung auf dem Resort Gelände zeigte uns die Verbundenheit der Anlage mit der Natur. Aber unser eigentliches Ziel waren ja die Lemuren im Wald und die Kannenpflanzen am Wasser. Wir gingen langsam durch den Naturpark, immer auf der Suche nach den Indris, sehr bekannt für Ihren Gesang und wir sind auch immer wieder stehengeblieben, um ihren Gesang zu hören. Dass wir dabei durch fantastische Landschaften gewandert sind, sei hier nur nebenbei erwähnt – und vielleicht mit drei Bildern belegt.
Obwohl wir die Indris eigentlich immer wieder gut hören konnten haben sie sich aber bei uns nicht blicken lassen. So haben wir aufgehört dem Gesang hinterherzugehen und uns auf die Suche nach den Sifakas, einer weiteren Lemuren Art, begeben. Also wieder etwas raus dem Urwald. Kurz bevor wir dann wieder in den lichteren Teil angekommen waren, haben sich die Indris dann aber doch noch zu uns gesellt. Sie sind schon noch scheue Tiere, aber auch sehr verfressen und kennen den Umgang mit Menschen. Wenn man sich sehr ruhig verhält, fressen Sie einem sogar aus der Hand und unser Guide hatte ein paar Leckerlis für die Indris mitgenommen. Diese haben die Früchte dann sehr vorsichtig aus der Hand genommen, diese aber auch bis zum letzten Bissen festgehalten und sich ein wenig kraulen lassen.
Nach einiger Zeit sind wir weitergezogen und der Guide hat versucht Anzeichen der Sifakas zu finden. Leider konnten wir im Wald keine entdecken und so sind wir runter zum Strand um dort im Sumpfgebiet die Kannenpflanzen zu suchen. Auf dem Weg zeigte uns der Guide unter ganz vielen Blättern kleine Frösche in unterschiedlichster Farbe, die sich im Schatten vor der Tagessonne verstecken.
Einige Meter abseits des Wassers sind wir einen kleinen Pfad wieder ins Landesinnere gefolgt und nach wenigen Metern auf ganz viele fleischfressende Pflanzen gestoßen. Hier mussten wir ein wenig mit unseren Schritten aufpassen, um nicht zu versinken und wenn wir die Sonne nicht als Orientierung gehabt hätten, und natürlich unseren Guide, dann wäre das mit dem wieder Herausfinden gar nicht so einfach gewesen. Aber so konnten wir Landschaft und die Unberührtheit der Natur genießen und haben uns nach einiger Zeit auf den Rückweg begeben.
Zum krönenden Abschluss des Tages haben uns im Resort die Sifakas erwartet, die wir im Reservat nicht mehr gefunden haben. Zu unserer Freude haben Sie sich auch noch am Boden fortbewegt. Sie haben da nämlich eine springende, ja fast tanzende, Methode mit bis zu 10 m langen Sprüngen. Gut bei uns waren es vielleicht 1–2 m, aber schon sehr beeindruckend. Auch diese Lemuren haben sich mit den Menschen arrangiert und nehmen gerne kleine Leckerbissen.
So ging denn dieser Tag irgendwo im Nichts zu Ende und wir wollten früh schlafen gehen, da am nächsten Tag die Weiterreise zur Hafenstadt Toamasina anstand. Nach den beiden Bildern von den Sifakas geht es auf der nächsten Seite weiter, und zwar etwas anders als geplant.












