Tag 1
Nach dem eher gemütlichen Tag mit der Eisenbahnfahrt und Wanderung waren diese beiden Tage jetzt erstmal geprägt von einer langen Strecke, die es zu fahren galt. Lange in Bezug auf die Zeit für die Reise, aber natürlich wieder mit viel Zeit für die Landschaft und Umgebung.
Am ersten Tag führte uns der Weg von Ranomafana nach Ambalavao und wir sind quasi direkt aus der Unterkunft in den nächsten Regenwald gefahren, dem Ranomafana National Park.
Hier ging es bergauf und bergab, auf der Suche nach Lemuren und allerlei weiterem Getier. Für eine Touristenattraktion hat dieser Park einen völlig eigenen Charme. Er ist am Besuchereinlass professionell aufgebaut, mit Parkplätzen, Hinweisschildern, auch genügend Guides stehen für Führungen bereit und sobald man sich dann in den Park begibt, wird es landschaftlich sehr schön und reizvoll.
Die Wege sind gut eingerichtet, aber nicht beschildert. Also nichts um sich seinen Weg selber zu suchen. Hier muss man wissen, über welchen Weg man welches Ziel erreicht. Um über die Berge zu kommen oder die Täler zu queren, bedarf es einer guten Ortskenntnis. Während man eine Brücke ja noch als solche schnell erkennt und ein Abzweig einen ausgebauten Weg vermuten lässt, ist es bei einer Abbruchkante schon schwieriger, diese als den Hauptweg zu erkennen.
Dafür wird man mit einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren belohnt. Für die Erkundung und nahe Betrachtung der Pflanzen und Tiere verlässt man den Hauptweg und hangelt sich manchmal an Ästen und Zweigen ganz tief in die Berge und Täler des Regenwaldes hinein. Einige Bilder aus dem Regenwald haben wir natürlich noch für euch: Ranomafana
Um die Mittagszeit herum haben wir den Regenwald verlassen und uns auf die weitere Fahrt nach Ambalavao begeben. Vorbei an Ziegelbrennereien haben wir den Regenwald langsam hinter uns gelassen und sind aus den nassen Bergen in die trockene Ebene gefahren.
Am Nachmittag haben wir noch eine Seidenfabrik besichtigt, wo von der Aufzucht der Raupen, über die Ernte und Seidengewinnung bis hin zum Färben und Verarbeiten der gesamte Fertigungsprozess durchlaufen wird – natürlich alles in Handarbeit.
Die Kokons werden als erstes gekocht, um die Raupen darin zu töten. Die toten Tiere werden entfernt und mehrere Kokons zusammen abgewickelt. Daraus ergibt sich ein Seidenknäuel, welches erneut in heißem Wasser gekocht wird. Nach dem Abwickeln der einzelnen Kokons werden diese zu einem Faden versponnen und anschließend mit natürlichen Zutaten gefärbt. Aus diesen Fäden werden dann Stoffe für Tücher, Taschen, Hüte und allerlei sonstiges buntes gewoben und gleich im angeschlossenen Laden zum Verkauf angeboten. Eine kurze Bilderserie zur Seidenverarbeitung haben wir natürlich auch.
Nach dieser Besichtigung ging es zum Entspannen in unsere Unterkunft.







