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Das Tauchen

Einer der Gründe, in Mosambik zu tauchen, sind sicherlich die Buckelwale, die im Sommer vorbeiziehen und auch Großfisch, allen voran Mantas und Walhaie, gehören zur Tagesordnung. Leider war bei uns schon das Ende der Buckelwal Saison erreicht, sodass wir nur noch in der Ferne zweimal den Blas, also die Ausatemluft der Wale, sehen konnten. Interessant waren aber auch die fulminanten Unterschiede der Tauchgebiete. Auf der einen Seite Tauchplätze in der warmen Strömung des Mosambikstroms / Agulhasstrom, auf der anderen Seite Tauchplätze im Plankton reichen Kaltwasser. Und hier heißt Kaltwasser so ca. 15 °C in einer Tiefe von 20 m, bei einer Oberflächentemperatur von 26-27 °C. Hier gab es bei jedem Tauchgang Mantas und an der Oberfläche mehrfach Walhaie. Dafür war die Sicht unter Wasser aufgrund des hohen Planktongehalts doch farblich stark verfälscht, nämlich grün.

Manta
Manta
Manta
Manta

Wie schlecht die Sicht zeitweise war, kann man an den folgenden Bildern erkennen und vielleicht auch ein wenig am Video, aufgenommen in Schnorchel tiefe.

Walhai
Walhai
Walhai
Walhai
Walhai in Schnorcheltiefe

Die Sicht war hier sogar so schlecht, das wir bis heute nicht entscheiden konnten, ob es sich bei dem kleinen Schatten links am Walhai um ein kleines Wahlhai Baby handelt oder ob es nur ein Schiffshalter ist. Aber wir hatten auch Tauchplätze mit relativ normaler Sicht. Und die Unterwasserwelt in Mosambik hat schon einiges zu bieten. Über Fischschwärme, Haie, Rochen, bis hin zu Langusten, Anglerfischen und Flügelroßfische – alles vertreten. Und die Vielzahl an Muränen war schon sehr verblüffend.

Tauchplätze
Tauchplätze

Überboten wurde dieses nur noch durch die stoische Ruhe der Barsche. Bei dem Bild rechts war das Tier vielleicht noch 30 cm von der Kamera entfernt und völlig entspannt. Bei einem anderen Barsch hing ein Angelhaken am Kiemen fest und der Tauchguide konnte diesen einfach vom Barsch entfernen, ohne dass dieser eine Fluchtabsicht erkennen ließ.

Der Barsch
Der Barsch

Einige weitere Bilder dieser Unterwasserwelt haben wir noch: Mosambik und zum Abschluss des Tauchens noch ein paar Worte zum Ablauf beim Tauchen. Wie meistens packt man seine Sachen in der Basis zusammen. Diese werden dann per Jeep zum Boot gebracht und dort verstaut. Aber dann geht es los:

Dieses Boot gilt es mit Muskelkraft am Strand zu drehen, dann in Richtung Wasser zu ziehen und bei geeigneten Wellen weiter ins Wasser zu ziehen und zu schieben. Anschließend muss auf Kommando ins Boot gesprungen werden. Wenn man aber schon bis zur Brust im Wasser steht und einem die Dünung gerade über den Kopf schlägt, ist das nicht ganz so einfach.

Unser Boot
Unser Boot

Dann wird es teilweise aber richtig interessant. Als Erstes gilt: beide Füße in die Laschen und mit beiden Händen an den Seilen fest verankern. Die Bootsführer haben den Anspruch: Zeit ist Geld, und so wird der Gashebel voll aufgerissen und das Boot schlägt mit voller Wucht auf den Wellen auf. Bei bretthart aufgepumpten Schlauchbooten gibt das Schläge, die selbst einen völlig gesunden Menschen nach 30 Minuten alle Knochen spüren lassen. Allerdings dauert eine Fahrt oft bis zu einer Stunde. So geschunden geht es zum Tauchen, wo man sich endlich wieder entspannen und erholen kann. Das Rückklettern ins Boot, natürlich ohne Leiter – einfach hochziehen, stellt die nächste Herausforderung dar. Also wird das Tauchequipment hoch gereicht, Schwung geholt und versucht, über den Auftriebskörper irgendwie ins Boot zu kommen.

Wenn zwei Tauchgänge am Stück anstehen, gibt es anschließend in der prallen Sonne die Oberflächenpause auf dem schaukelnden Boot, meist so eine Stunde, bis man endlich wieder ins Wasser darf. Danach wieder ins Boot klettern und hurra, die Rückfahrt naht. Dafür hat man am Schluss den Spaß, dass der Bootsführer das Boot mit fast voller Geschwindigkeit auf den Strand setzt, damit es dort vom Jeep auf den Hänger gezogen werden kann. Also, das Tauchen in Mosambik bedingt einen völlig intakten Rücken, genügend Kraft in den Armen, um den Einstieg ins Boot zu schaffen, einen ausreichend stabilen Magen und genügend Hitzeverträglichkeit, um die Oberflächenpause zu überstehen.