Nach dem ersten intensiven Besuch auf Madagaskar stand bei uns ja schon auf dem Rückweg im Flieger der Entschluss fest, dieses Land ein weiteres Mal zu besuchen. Wir wollten auch in etwa zur selben Zeit (also Juli / August) los und hatten somit noch ein wenig Spielraum für die Planung. Im Internet haben wir uns über die möglichen und wünschenswerten Ziele in Madagaskar informiert und haben auch verschiedene Reiseberichte anderer Urlauber gelesen. Dabei stellte sich ganz schnell heraus, dass die Ziele und die zeitlichen Möglichkeiten doch ziemlich auseinander liefen. Für ein Minimalprogramm mussten wir so ca. drei Wochen+ veranschlagen. Der erste Urlaub gab uns hier ein wenig Spielraum, da hatten wir ja schon den Badeurlaub bzw. die schönen Strände im Programm.
Bei der Internetsuche nach entsprechenden Angeboten wurde es dann total mau. Scheinbar ist eine solche umfassende Rundreise, ich nenne sie jetzt mal so, unüblich, weil zu zeitintensiv und daher nicht im Programm. Es gab höchstens die Möglichkeit, sich eine Individualreise ausarbeiten zu lassen oder zwei einzelne Reisen zu kombinieren. Beides irgendwie nicht so erfüllend.
Wir haben dann unseren Guide aus der ersten Reise per Mail kontaktiert und nach den Reisemöglichkeiten, angepasst an unsere Vorstellungen, gefragt. Da die Guides meist für mehrere Agenturen als Freelancer arbeiten, haben Sie oft gute Kontakte und einen Überblick. Hier kam die Antwort auch sehr schnell, wenn auch ein wenig überraschend: Ich kann euch die Tour nach euren Vorstellungen organisieren, nur um den Flug nach Antananarivo und zurück müsst ihr euch kümmern. Wann wollt ihr kommen?
Somit brauchten wir erstmal die Flüge. Also schnell Country-Reisen damit beauftragt und wenige Tage später standen die möglichen Flugzeiten fest. Schnell noch den Zeitraum mit unserem Guide abgesprochen und wir konnten den Flug buchen. Anschließend haben wir unsere Wünsche in einer Mail zusammengefasst und bekamen nach einigen Tagen drei unterschiedliche Vorschläge für den Tour-Verlauf zurück. Am besten hat uns der ‚langsamste‘ Vorschlag gefallen, ohne Inlandsflüge, sondern per Auto, Bahn und Boot. Anbei die aufgezeichnete Strecke vom GPS-Tracker:
So, die Route stand nun fest. Unser Guide hatte mittlerweile die Unterkünfte gebucht, brauchte aber für einige der Resorts eine Vorauszahlung. Und da fingen unsere Probleme bzw. unsere Odyssee an.
Wie überweist man Geld in ein Dritte-Welt-Land?
- Überweisungsformular ⇒ Fehlanzeige
- Auslandsüberweisung ⇒ Ja, aber – Nein, für Madagaskar geht das nicht
- MoneyGram oder Western Union ⇒ Ja, aber – kann evtl. gut gehen
- ?
Also Rücksprache mit der Bank. Ja, äh, wir haben da ein Formular, äh, das muss ausgefüllt werden, äh. Das können Sie sich übrigens von unserer Homepage herunterladen. Haben wir auch getan. Na ja, das Ausfüllen war dann noch genauso spannend, aber mit der Unterstützung von unserem Bankberater haben wir alle ‚notwendigen‘ Felder ausgefüllt. Besonders wichtig waren Eintragungen, deren Überprüfung sich aus unserer Sicht als unmöglich darstellen würde, wichtig war aber, dass dort Daten stehen.
Ein wenig mulmig ist einem dann schon bei einer Überweisung von mehreren tausend Euro mit solch einem Gebaren drumherum, aber es ist alles gut gegangen. Das Geld ist bei unserem Guide angekommen und die Übernachtungen waren gesichert. Wir hatten dann noch einigen Mailverkehr bezüglich der Detailplanung, bemerkenswert war aber letztendlich nur die Frage, ob Sie Ihre Kinder mit auf die Reise nehmen dürfte. Es wären gerade Ferien und für unseren Guide die einzige Möglichkeit, etwas Zeit mit den Kindern zu verbringen.
Ja, das klang nach einem guten Plan. Zwei Kinder auf der Tour sollten doch bestimmt für Unterhaltung sorgen. Jetzt galt es nur noch die Wartezeit bis zum Reisebeginn zu ertragen. Die Lust und Laune auf diese Tour war geweckt.
