Nach dem wunderbaren Ausschlafen und einem kleinen Frühstück hieß es dann Sachen in den Wagen verladen und auf zu einem Hindu Tempel. Aber als erstes überraschte uns Christian mit der Frage, ob wir evtl. Lust hätten statt mit dem Auto mit der Bahn nach Nuwara Eliya zu fahren. Er hätte sich gestern Abend nochmal die Verbindungen angesehen und es würde von der Zeit her passen und es ist natürlich auch ganz einfach und sicher. Wir bräuchten uns da keine Gedanken zu machen. Na das haben wir aber sofort dankend angenommen und uns freudig auf die Besichtigungen bis zur Bahnfahrt gestürzt.
Also als erstes aus dem Talkessel von Kandy heraus und den Blick genießen hinüber zur Buddha Statue und den zentralen künstlichen See. Und eine zwei Kurven weiter dann noch ein Panorama von Kandy.
Direkt gegenüber einer Polizeistation stand dann der Hindu Tempel, den sich Christian für uns ausgesucht hatte. Ein völlig unspektakulärer Vorhof, genaugenommen nur eine betonierte Fläche, wo einige Autos standen und sich der Eingang zum Tempel befindet. Von innen doch viel Farbe und vor allem viele einzelne kleine Tempel. So als, ob das große Gebäude nur als eine Art Haupthaus oder Hülle für die Tempel im Innern dient.





Einige weitere Bilder aus dem Hindu Tempel findet ihr unter folgendem Link: Hindu Tempel.
Dann ging es aber auch weiter zu einer kleinen Fabrik zur Holzbearbeitung. Doch zwischendurch gab es noch einiges zu sehen, wie einen klassischen Eselskarren, oder auch die städtische Müllabfuhr.
Der Rundgang durch die Fabrik begann mit einer kurzen Herstellung verschiedener Holzfarben. Nicht ganz ökologisch, sondern mit viel Chemie, aber knapp zusammengefasst folgt die Herstellung immer einer bestimmten Reihenfolge. Erst Farbe 1, dies als Extrakt von Holzrinde unter Zugabe von Chemikalie 1. Dann wird Farbe 2 aus Farbe 1 hergestellt durch Zugabe einer weiteren Chemikalie. So entstehen letztendlich ca. 1 Dutzend verschiedene Farbtöne, mit denen dann z. B. die Geistermasken bemalt werden.



Überhaupt waren die Motive doch eher traditioneller Natur.
Nach dieser Besichtigung ging es über einen kurzen Zwischenstopp bei einer Fabrik zur Edelsteinbearbeitung und einem wirklich beeindruckenden Verkaufsraum für Edelsteine weiter zum Bahnhof von Kandy. Schließlich wollten wir ja unseren Zug nicht verpassen.
So, hier waren wir jetzt also am Bahnhof von Kandy, Peradeniya Junction. Schon im vorletzten Jahrhundert sind die englischen Offiziere von hier aus ins Hochland gefahren, um der Hitze zu entkommen und etwas ‚England‘ zu genießen: in Nuwara Eliya – neues England.
Wir brauchten natürlich noch unsere Tickets und während Christian sie am Schalter kaufte, konnten wir schon mal den ersten Blick auf den Bahnhof werfen.





Aber so richtig nostalgisch war dann der Blick auf den alten Bahnhof und eine kleine Umschlagstation.
Mit den Fahrkarten sind wir dann zum dritten Bahnsteig gegangen. Von dort sollte es losgehen zu unserer ‚Abenteuerreise‘ in die Berge mit dem gerade einlaufenden Zug.
Im ‚Luxus‘ Abteil gab es keinen freien Platz mehr und so haben wir uns ganz normal in der Holzbankklasse niedergelassen. Von dieser Bahnfahrt sind uns einige Gegebenheiten besonders im Gedächtnis geblieben: – alle paar Minuten kam ein fliegender Verkäufer durch die Abteile und verkaufte? Von den meisten Lebensmitteln hatten wir keinen Schimmer, was das ist. Aber da unsere Mitfahrer diverse Päckchen kauften und den Inhalt sichtlich genossen, haben wir uns dann auch mal etwas gekauft. Im Beutel waren Nüsse und die haben echt lecker geschmeckt. Ein zweiter Punkt dieser Reise war die zunehmende Kälte und der Regen. Gestartet sind wir im T-Shirt bei ca. 30 °C und waren dankbar über jeden Luftzug, der durch die offenen Fenster ins Wageninnere kam. Mit zunehmender Fahrtzeit und damit auch Höhe über NN wurde es immer kälter und regnerischer, sodass wir dann irgendwann das Fenster auch geschlossen haben. Einige Eindrücke dieser wunderbaren Bahnfahrt haben wir noch für euch: Bahnfahrt nach Nuwara Eliya. Es war auf alle Fälle eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten und in Nanu-Oya war sie denn auch für uns zu Ende.
Bei Regen hieß es jetzt Bye Bye Bahn und Lokomotive. Tschüss Bahnhof und auf nach Nuwara Eliya. Vielleicht ist das Wetter dort ja freundlicher?





Nun ja, es hat zumindest nicht geregnet. Nach einer kleinen Rundfahrt durch die Ortschaft und die erstaunlichen ‚britischen‘ Häuser und Hotels ging es auch für uns in unser Hotel. Bei dem ganzen Flair, den der Ort Nuwara Eliya verbreitet, fühlt man sich schon in eine Grafschaft in England versetzt. So muss es auch den englischen Offizieren und Angehörigen gegangen sein, die sich hier ein Stück Heimat gebaut haben. Aber es ist nicht nur das äußere Erscheinungsbild hier, auch der Lebensstil ist very english. Nach der Ankunft im Hotel gab es noch in der Lobby, direkt nach dem Einchecken und vor dem Gang aufs Zimmer, für uns beide eine Kanne Tee, gereicht mit frisch gebackenen Plätzchen. Es war ja schließlich auch schon 5 Uhr durch und damit allerhöchste Zeit. Den Ausklang des Tages haben wir dann am Buffet begleitet von live Musik verbracht und sind dann zufrieden und müde ins Bett gefallen.










