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Zwei Reisetage

Von Morondava über Miandrivazo nach Ambositra

Die nächsten beiden Tage waren geprägt vom langen Autofahrten durch teilweise völlig unberührte Landschaften. Aber bevor es ins Landesinnere ging, erst nochmal einen kurzen Abstecher an den Strand zur Straße von Mosambik. Sowohl der Strand als auch die Sonne und Wärme wirken entspannend und man wird förmlich vom Urlaubsgefühl mit dieser gewissen Gelassenheit überflutet. Und dieses, obwohl wir ja gerade einen total entspannten Day off hatten.

Strandabschnitt
Strandabschnitt
Wir am Strand
Wir am Strand

Anschließend ging es weiter. Vorbei an Reisfeldern, über kleine Bergketten, durch staubtrockene Wüstenlandschaften, nur unterbrochen von dem Grün der Büsche, die an den unzähligen Bächen und Flüssen wachsen. Hier und da waren auch Madagassen unterwegs, aber der überwiegende Teil dieses Abschnittes waren wir alleine. Dass es sich hier aber um eine oft genutzte Verbindung handeln muss, konnte man schon an der Tatsache sehen, dass die Strecke fast durchgängig geteert war. Diese zwei Panoramabilder vermitteln hoffentlich einen Eindruck von der Weite und Leere, einige weitere Bilder findet ihr aber auch auf der Bilderseite.

Der Blick ins Tal
Der Blick ins Tal
Der Blick zum Fluss
Der Blick zum Fluss

Das Hotel in Miandrivazo kannten wir ja schon. Hier sind wir abgestiegen bevor es aufs Boot ging und hier hatten wir auch Eddy mit seinem defekten SUV zurückgelassen. Jetzt wartete er schon auf uns mit seinem Wagen und dem reparierten Kühler.

Die letzten Tage hatte uns Alain durch das Nichts gefahren und das Tschüss sagen war schon ein komisches Gefühl, so als ob man damit einen Teil der Erlebnisse der letzten Tage verabschiedet. Da aber auch auf ihn schon die nächsten Gäste warteten, gab es zum Abschied ein herzliches Veloma (Auf Wiedersehen).

Am nächsten Morgen waren wir um 8.00 Uhr zum Frühstück verabredet und konnten bei schöner Aussicht über das Dorf noch die ein- oder andere Tasse Kaffee oder Tee trinken, bevor es wieder weiterging.

Blick über das Dorf
Blick über das Dorf
Unser Bungalow
Unser Bungalow

Auf dieser Strecke gab es wieder die gleichen Unterschiede in der Landschaft wie am Tag zuvor. Es ist schon erstaunlich, welche Vielfalt an Landschaft sich in wenigen Kilometern Entfernung entwickelt hat.

Außer der grandiosen Landschaft hatten wir heute ein ganz besonderes Erlebnis. Wir haben an einem der vielen Flüsse Goldwäscher bei der Arbeit gesehen. Hier haben die Madagassen das restliche Gold aus dem Wasser gewaschen, das bei einer professionellen Goldwäscherei weiter oben am Fluss übriggeblieben ist. Wie man auf den Bildern sieht ist es eine extrem harte dreckige Arbeit in sengender Sonne, aber für die Leute die einzige Möglichkeit sich, wenn auch noch so wenig, Geld zu verdienen. Was man auf den Bildern nicht sieht, ist die Nutzung von Quecksilber zur Goldgewinnung mit der bloßen Hand. Das Gold wird mit Hilfe des Quecksilbers gelöst – es geht eine Legierung ein. Beim Erhitzen verdampft das Quecksilber und übrig bleibt das Gold und zutiefst vergiftete Menschen. Ein Sterben auf Raten für ein Überleben des aktuellen Tages.

Goldwäscher
Goldwäscher
Goldwäscher
Goldwäscher
Goldwäscher
Goldwäscher

Was man leider auch nicht sieht, sind die Umweltschäden, die das Quecksilber verursacht. So idyllisch der Fluss sich auch durch die Landschaft schlängelt, es ist vergiftet, die Fische darin sind vergiftet und bringen das Gift auch noch weit entfernt zu Leuten, die von dem Geschehen hier keine Ahnung haben und die Fische essen. Das gleiche Problem trifft auch den Ackerbau am Fluss. Auch hier setzt sich das Quecksilber in Obst und Gemüse ab und auch das Maniok, als eines der Hauptnahrungsmittel, bleibt nicht verschont.

Die verseuchte Landschaft
Die verseuchte Landschaft

Mit diesen Eindrücken enden die zwei Reisetage. Für den nächsten Tag stand zwar auch wieder ein Ortswechsel an, es waren aber auch mehrere Besichtigungen geplant in einer Stadt, die für Ihr Handwerk in Holz- und Lederarbeiten berühmt ist.