Homepage von Chrischi & Horst

Die Vorbereitung, Anreise und erster Tag

Nachdem wir uns für den Reiseveranstalter entschieden hatten, ging auch gleich eine Anfrage für die Wunschreise raus. Die Antwort mit dem Angebot kam prompt zurück und nach wenigen weiteren Mails war die Reise gebucht. Zu den eigentlichen zwölf Tagen auf Madagaskar kamen noch jeweils zwei Tage An- und Abreise hinzu und fertig war der Urlaub: Sechzehn Tage Individualreise mit eigenem Fahrer und zusätzlichem Guide – deutschsprachig.

Jetzt ging es an die Reisevorbereitungen und hier gab es doch noch einiges zu tun. Es ging los mit einer prall gefüllten Medikamentenbox, Erste-Hilfe-Set für Unfälle und besonders wichtig die Anti-Moskito-Mittel inkl. Schutzkleidung, also lang ärmliche Shirts und Hosen für den Abend.
Aber auch die technische Ausrüstung mit Stromversorgung / Powerbank, die Kameras mit Ersatz Akkus und Speicherkarten bis hin zu den Backups für den Speicher und unabhängige Ladegeräte. All das wollte sorgfältig ausgewählt und eingepackt werden. Aber wir waren am Schluss für mehrere Tage autark.

Die nächste Herausforderung war die Kleidung. Von warmer Übergangs- und regenfester Kleidung für die Bergregionen bis zum Strandoutfit war alles notwendig und wollte sorgsam ausgewählt werden.

Eine letzte Herausforderung war dann aber das eigentliche Packen. Wir wollten ja auf Ste. Marie tauchen gehen, hatten also unsere 18Kg Tauchausrüstung, ca. 10Kg Technik inkl. der Kameras und unser normales Gepäck. Das mussten wir so verteilen, dass die 27Kg (20 + 7) Freigepäck passten. Haben wir auch fast hinbekommen, die schweren Teile ins Handgepäck, da dieses meist nicht gewogen wird und da die Kamera im Handgepäck nicht zu den Kilos gezählt wurde, blieben dann für die Gepäckaufgabe am Flughafen gerade mal die erlaubten 20 Kg.

Wer sich jetzt fragt, wieso eigentlich nur 20 Kg? Nun ja, wir hatten auch die Inlandsflüge zur Insel Ste. Marie und hier gelten halt die 20 Kg.

Am Abreisetag ging es dann doch etwas schwer beladen mit dem Auto zur Messe, weiter mit der U- und S-Bahn zum Flughafen Hannover.

Nachdem das Gepäck aufgegeben war hatten wir zwar beide dann noch jeweils zwei Stück Handgepäck und mussten dieses auch durch den ‚schönen‘ Flughafen Charles De Gaulle mitschleppen, aber in Madagaskar wurde uns das alles abgenommen.

Nach dem langen Flug waren wir endlich in Madagaskar angekommen und wurden am Flughafen von unserem Guide und unserem Fahrer abgeholt. Da es schon früher Abend war, ging es auch gleich ins Hotel. Die Fahrt durch die Dämmerung in Antananarivo war lang, aber ereignislos. Einen Eindruck der Stadt haben wir nicht bekommen und eine lange Autofahrt lässt ja auch nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Größe der Stadt zu.

Hotel
Das Hotel in Antananarivo

Das Hotel lag etwas abseits des Stadtzentrums, war durch einen großen Zaum von der Straße abgetrennt, etwas angestaubt, aber nett und völlig ausreichend. Und es war mit viel Grün angelegt und wurde scheinbar auch immer bewässert. Ein Luxus, wie wir während der Reise noch lernen sollten.
Nach dem Frühstück ging es dann aber auch gleich los zu einer Erkundungsfahrt der Stadt. Nun ja, für über 1,8 Millionen Einwohner war der Verkehr erträglich, aber schon überall in der City ein gewisser Stau vorhanden.
Was wir bis dahin aber gar nicht registriert hatten, war die Berglage der Stadt: auf über 1400 m gelegen ging es hier bergauf und bergab.
Das bot aber auch die Chance über einem erhöhten Standort einen wunderbaren Blick über die Stadt zu genießen.

Antananarivo
Antananarivo

Im Anschluss an diese kurze Erkundung ging es auf der Schnellstraße recht zügig weg von der Stadt aufs Land. Nach einigen Kilometern, ja wir sind tatsächlich über 40Km auf einer gut ausgebauten Straße gefahren, gab es dann keine Häuser mehr, die Straße wurde schmaler und das gesamte Landschaftsbild änderte sich merklich.
Die Abzweigungen der Hauptstraße waren nur noch Sandpisten, es gab vereinzelt Häuser bzw. Orte zu sehen und das Ganze wirkt dann schon sehr ländlich, aber auch romantisch, mit den wenigen Häusern inmitten einer scheinbar intakten Natur.
Leider sind ein Großteil der Bäume in dieser einst sehr waldreichen Gegend gefällt worden und die in unseren Augen idyllische Agrarlandschaft, die übriggeblieben ist, zeugt vom gnadenlosen Überlebenskampf der Menschen.

Ortschaft
Ortschaft
Idylle
Idylle

Weiter ging es dann zu einem Park, der Marozevo-Chamäleonfarm, der in seinen Terrarien und Gehegen einen Teil der einheimischen Tierwelt für die Besucher bereithält. Hier wurden bzw. werden aus ganz Madagaskar die Tiere für die Touristen zusammengetragen.
Das fängt mit den Chamäleons an, die in einem doch relativ großen Gehege in unterschiedlichster Größe und Farbe auf die Besucher warten. Warum warten? Nun ja, die Pfleger haben eine Menge an Heuschrecken dabei, mit denen die Tiere zur Demonstration gefüttert werden. Das bedeutet schlichtweg, Touristen = (extra) Futter.
Der Versuch, so eine Fütterung mit einem Foto einzufangen, ist dabei wegen der Schnelligkeit der Tiere unmöglich. Erst mit der Serienfunktion (10 Bilder pro Sekunde) und als Video sieht man das Hervorschnellen der Zunge und das Fressen.

Eine Bildsequenz findet ihr unter folgenden Link: Die arme Heuschrecke und hier ein kleines Video: Nicht jeder Versuch ein Treffer.

Nicht jeder Versuch ein Treffer
Chamäleon auf der Hand
Chamäleon auf der Hand
Gecko auf der Hand
Gecko auf der Hand
Chamäleon will nicht weg
Chamäleon will nicht weg

Einige der Tiere werden einem auch von den Pflegern auf den Arm oder auch auf die Hand gesetzt und ich war total erstaunt, wie weich und kalt sich die Tiere anfühlen.
Noch verblüffender ist aber das Fluchtverhalten der Tiere weg von uns Menschen – es ist einfach nicht vorhanden. Die Tiere bleiben einfach sitzen und erst, wenn man sie etwas drängt, also hinten schiebt, klettern sie ganz langsam auf den nächsten Ast. Wir dachten erst, dass sich die Tiere an die Menschen gewöhnt haben, aber auch Chamäleons in der freien Natur haben sich gleich verhalten.

Aber in diesem Park gibt es nicht nur Geckos und Chamäleons. Auch verschiedenste Insekten wie Schmetterlinge, Frösche, Käfer und Schlangen sind vorhanden. Natürlich auch die Heuschrecken aus eigener Züchtung als Futtertiere.

Einige weitere Bilder der Chamäleons und Geckos haben wir noch zusammengestellt.
Nach all dieser Besichtigung der Tiere und den erstaunlichen Fähigkeiten der Tarnung ging es dann weiter zu unserer Unterkunft in Andasibe, Hotel Feonny Ala, direkt am Andasibe-Mantadia National Park.
Das Abendessen im Hotel war einfach und lecker und SCHRECKLCH kalt. So schön die Sonne auch tagsüber scheint, in den Bergen wird es nachts richtig kalt und die kleinen Bungalows, aber auch das Restaurant haben keine Heizung.